«Keine Angst, wir haben den Täter!» oder wieviel Überwachung wollen wir eigentlich?
Über 20 Filmprofis haben sich in den letzten Wochen zusammengefunden und ehrenamtlich einen Kurzfilm zu Überwachung, Privatsphäre und BÜPF gedreht:
Das Ehepaar Müller wendet sich verzweifelt an die Polizei. Ein teures Rennvelo ist aus ihrem Keller gestohlen worden. «Kein Problem», meint der Beamte, «wir haben alles aufgezeichnet». Er zeigt auf eine beeindruckende Überwachungskonsole – welche auch einen intimen Blick ins Familienleben erlaubt…
«Keine Angst, wir haben den Täter» soll die Menschen mit einer tragikomischen Geschichte und einem Überwachungs-Bilderreigen für das Thema Privatsphäre sensibilisieren.
Für dieses tolle zivilgesellschaftliche Engagement möchten wir uns ganz herzlich bedanken: digiges.ch/buepf
In diesen Tagen wird ein Newsletter bezüglich BÜPF & NDG versendet, siehe Zitate unten.
Dazu einige Infos und Antworten auf Fragen und Kommentare:
Du hast vor einiger Zeit die Petition gegen das BÜPF unterschrieben, zusammen mit über 14’000 anderen Betroffenen. Das war grossartig! Und trotzdem hat der Ständerat die geplante Revision dieses Überwachungsgesetzes fast diskussionslos durchgewunken. Bald beschäftigt sich auch der Nationalrat mit den Bundestrojanern, der Datenspeicherung auf Vorrat und NSA-ähnlichen Methoden, die ja im BÜPF legitimiert werden. In der Zwischenzeit hat uns auch das neue Nachrichtendienstgesetz beinahe rechts überholt. Wir möchten dich daher gerne kurz über den aktuellen Stand informieren:
Zurzeit wird die Revision des BÜPF in der Rechtskommission des Nationalrates diskutiert. Wir rechnen damit, dass der Rat in der Sommersession im Juni über die Revision debattiert. Wenn es also schnell geht, könnte die Differenzbereinigung der beiden Räte in der Herbstsession vom 7. – 25. September abgeschlossen sein (noch vor den Wahlen vom 18. Oktober 2015). Im Anschluss bleiben 100 Tage Zeit, um 50’000 beglaubigte Unterschriften für ein Referendum zu sammeln.
Damit wir dir dann Unterschriftenbogen zusenden können, benötigen wir auch Adressen und deine Mithilfe. Ein entsprechendes Formular findest du online: https://stopbuepf.ch/formular/
Vielen Dank für dein Engagement!
Das neue Nachrichtendienstgesetz (NDG) hingegen ist bereits traktandiert für die Frühjahrssession. Es wird am 16. und 17. März im Nationalrat behandelt. Gegen das NDG ist interessanterweise mit noch weniger Widerstand in den Räten zu rechnen – obwohl es für die präventive Überwachung auf dem revidierten BÜPF aufsetzen wird. Das NDG erlaubt den Geheimdiensten mit den Trojanern nicht nur die Kommunikation zu überwachen, sondern es würde ihnen auch offen stehen, Computer zu durchsuchen und deren Mikrofone und Kameras zu verwenden.
Die wohl weitreichendste Änderung betrifft jedoch die sogenannte «Kabelaufklärung». Hierbei handelt es sich um die Weiterentwicklung des Überwachungssystems «Onyx», welches unter Geheimhaltung aufgebaut wurde und erst jüngst überhaupt eine gesetzliche Grundlage erhalten hat. Neu sollen nicht «nur» die Kommunikationsverbindungen via Satellit abgefangen, nach Stichworten durchsucht und an den Geheimdienst weitergeleitet werden – durch die Kabelaufklärung würden auch sämtliche internationalen Glasfaserverbindungen betroffen sein.
Obwohl eine Verwandtschaft zwischen der Kabelaufklärung und dem Programm Tempora des britischen Geheimdienstes GCHG offensichtlich ist, wurde diese Änderung bisher in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Erst kürzlich hat die Wochenzeitung WOZ dem Programm die Titelstory (https://www.woz.ch/-5775) gewidmet.
Neben der Vorratsdatenspeicherung wäre dieses Instrument eine weitere verdachtsunabhängige und flächendeckende Überwachung der gesamten Bevölkerung – nun sogar selbst der Kommunikationsinhalte. Das Bundesverwaltungsgericht hat Ende Januar die Beschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung der Digitalen Gesellschaft (https://digiges.ch/?p=3698) als spruchreif verfügt. Es ist hierzu mit einem Urteil im Laufe des Jahres zu rechnen.
Zu BÜPF und NDG sind noch Aktionen geplant. Wir werden dich auf dem Laufenden halten.
il y a quelques temps, tu as signé la pétition contre la révision de la LSCPT, avec 14’000 autres personnes. C’était super! Malgré cela, le Conseil des États a laissé passer la révision de cette loi de surveillance presque sans aucun débat. C’est bientôt au Conseil national de traiter le fameux Cheval de Troie fédéral, la conservation préventive des métadonnées et d’autres méthodes dignes de la NSA, qui seront légitimées par l’acceptation de la révision de la LSCPT. Entre temps, la Lrens, la loi sur le service de renseignement de la Confédération (SRC) est presque déjà bouclée. Nous voulons te tenir à jour sur tous ces développements récents.
En ce moment, la révision de la LSCPT est en discussion au sein de la commission législative du Conseil national. Nous comptons sur le fait que le conseil débatte de cette révision en juin, pendant la session d’été. Si tout va rapidement, l’élimination des divergences au sein des deux conseils pourrait se terminer à la session d’automne des Chambres (du 7 au 25 septembre), juste à temps pour les élections fédérales du 18 octobre 2015. Dans ce cadre, il nous restera donc 100 jours pour récolter 50’000 signatures dans le but d’un référendum.
De manière à pouvoir envoyer les formulaires de signature, nous avons besoin d’adresses et de ta collaboration. Un formulaire y relatif se trouve en-ligne. (https://stopbuepf.ch/formular/)
Merci beaucoup de ton soutien!
La nouvelle loi sur le service de renseignement de la Confédération (SRC), la Lrens, est déjà à l’ordre du jour de la session de printemps (16 et 17 mars au Conseil national). Les Chambres vont probablement lui opposer encore moins de résistance qu’à la révision de la LSCPT: même si elles ne sont pas opposées à la surveillance préventive, la Lrens va plus loin car elle autorise les services secrets à espionner, grâce au fameux Cheval de Troie fédéral, en plus des communications, le contenu des ordinateurs et donne accès au SRC aux microphones et caméras intégrés.
Toutesfois, la modification la plus importante de cette loi est la fameuse «exploration du réseau câblé». On entend par là la poursuite du développement du système de surveillance Onyx, qui jusqu’ici a été construit secrètement et n’a obtenu ses bases légales que récemment. Ce système, en plus des communications par satellite pour lesquelles une recherche par mots-clés est déjà effectuée dans le but d’une retransmission au SRC, serait complété par une interception des fibres optiques internationales.
Malgré une parenté évidente entre ce programme d’exploration du réseau câblé et le programme Tempora du service de renseignement britannique GCHG, cette extension de la surveillance n’a pas fait l’objet d’une information du public. Ce n’est que récemment que la Wochenzeitung (WOZ) lui a consacré un éditorial (https://www.woz.ch/-5775).
En plus de la conservation des métadonnées, cet instrument augmenterait encore la surveillance — indépendante de l’existence d’un soupçon fondé — de toute la population suisse: il s’agit ici des contenus des communications, et plus seulement des métadonnées. Le Tribunal fédéral a pris la décision, fin janvier, de traiter la plainte de Société numérique (https://digiges.ch/?p=3698). Un jugement est donc attendu durant l’année.
D’autres actions concernant la LSCPT et la Lrens sont prévues: nous te tiendrons au courant.
Ein wundervoller und kostbarer Videobeitrag der uns Alle daran errinert, dass wir Zusammen für unser Grundrecht auf Privatsphäre einstehen müssen! Teilt ihn bitte so oft Ihr könnt!